Mit der SG Pilatus empfingen wir zum Debüt im Elite gleich den Abonnementmeister in der heimischen Buechenwaldhalle. Denn aus deren letzten 63 MU13Elite Spielen haben sie nur 4 Spiele verloren. Somit zeigten sie uns klar auf, wie es im Elite läuft und siegten an diesem Tag auch in der Höhe verdient mit 39:26 (19:10).
Der Einstieg ins Spiel sollte dem Verlauf der ersten Halbzeit entsprechen. Die interne Ballwahl dauerte gefühlt 5 min. Die resp. nur der Zeitnehmer für den Live-Ticker kam erst 5 Minuten nach Spielbeginn, so dass ein Elternteil hier kurzfristig helfen mussten. Die Qualität des Tickers spiegelte leider dazu unsere Leistung wieder, wo auch von Trainerseite mehr Push hätte kommen können. Somit ein harter Einstieg ins Elite für alle.
Pilatus nutzte dies aus einer sehr kompakten Abwehr heraus und erspielte sich ab Minute 9 die erste, aber verdiente Führung. Diese pendelte sich fortan auf fünf Tore ein. In den letzten sieben Minuten stellte Pilatus die Weichen mit einem 6:2 Lauf final auf Sieg und dies sogar mit dem zweiten Goalie. Ab dem Zeitpunkt mussten wir aber den verletzungsbedingten Ausfall von Benjamin Dudli hinnehmen. Generell konnte gegen die sehr kompakte Abwehr von Pilatus zu wenig Druck ausgeübt werden. Der «eigentlich noch logische» Standhandball führte somit zu vielen unvorbereiteten Würfen. Dazu wurden unzählige Pässe ohne Gegnerdruck weggeworfen resp. man lief oft ohne Gegnerdruck gezielt in die hervorragend gespielten taktischen Fallen von Pilatus. In der Abwehr konnte man Pilatus – trotz unserer sehr offensiven 3:2:1 – mehr oder minder Paroli bieten. Komplett kann man Pilatus hier nicht im Griff haben. Die einfachen Fehler und unvorbereiteten Abschlüsse bestrafte Pilatus aber überragend im Gegenstoss. Wir wurden ganz klar überlaufen.
Wie im Inter sind die Spiele für uns wie ein zweites Wochentraining, um sich Woche für Woche einzuspielen. Somit wurde die Halbzeitpause genutzt, um die markanten Punkte anzusprechen. Die zweite Halbzeit, verlief somit viel besser. Die Abwehr war nochmals aktiver und aggressiver. Die technischen Fehler von Pilatus stiegen an, sowie die gelenkten schwereren Würfe. Somit konnten beide Goalies viele Paraden verzeichnen. Unsere «einfachen» Fehler konnten wir dazu massiv reduzieren, was nach der ersten Halbzeit aber auch nicht schwer war. Wir sind zwar kaum direkte Gegenstösse gelaufen, konnten aber über die zweite Welle hier und dort die Unsortiertheit von Pilatus nutzen. Dazu hatten wir mehr Mut in die Tiefe zu gehen und liessen den Ball ab und zu besser laufen. Das etwas mehr Bewegung führte somit zu besseren und druckvolleren Abschlüssen und somit mehr Erfolgen. Im Umkehrschluss wurden somit weniger Gegenstösse von Pilatus gelaufen. Mitte der zweiten Halbzeit war ein kleines Hoch zu spüren, auch ergebnistechnisch. Ein toller – aus der Situation erspielte – Flieger von Mino auf Benjamin Hafner war hier der Höhepunkt. Dem Höhepunkt folgte dann der Rückwechsel nach nur 5 Minuten vom zweiten Goalie auf die den Stammgoalie seitens Pilatus, um einen Lauf von uns entgegenzuwirken. Im Grunde wechselten aber beide Seiten munter durch, so dass beidseitig jeder Spieler seinen Teil zum guten Elitespiel beitragen konnte.
Am Ende ist das 39:26 etwas zu deftig, spiegelt aber die gehemmte erste Halbzeit wieder. Im Inter hätte man so ein Spiel am Ende wohl noch gewonnen. Im Elite geht dies nicht. Hier wird taktisch schon mehr «Männerhandball» gespielt, so dass solche Lernphase gnadenlos bestraft werden. Aber genau wegen diesen Lernphasen freuen wir uns auf die weiteren Elitespiele.
Weiter gehts,
Thomas (abwesend) & Björn