Nach der resultatmässig gesehen unwichtigen Hinrunde, wollte die zweite Herrenmannschaft der Gossauer in der 1. Ligaabstiegsrunde so richtig angreifen und ihre Gruppe gewinnen. Am Ende soll die goldene Ananas hochgehoben werden können so das gemeinsam gesetzte Ziel der Mannschaft. Was die Entwicklung in der Hinrunde wert ist, werden die ersten Spiele zeigen. In der Winterpause wurde noch eine alternative Deckungsvariante mit der 5:1-Formation einstudiert. In den wenigen Trainings kann jedoch der Handball nicht neu erfunden werden.
Furios startete das erste Rückrundenspiel gegen die Zürcher der SG Horgen-Wädenswil. Die Zürcher erwischten den besseren Start in dieses Spiel und konnten mit einer komfortablen Führung in die Pause gehen. In der zweiten Halbzeit war es mit Torhüter David Locher (Jahrgang 2004) der Jüngste, welcher mit vielen Paraden und Toren aufs leere gegnerische Tor den Umschwung einleitete. Tor um Tor wurde der Rückstand verkürzt und dann ausgebaut. Am Ende ging das Heimteam als deutlicher Gewinner vom Platz. Dieser Sieg war pure Erleichterung, denn so konnte man direkt von der Tabellenspitze aus grüssen.
Im zweiten Heimspiel gegen Kloten standen die Vorzeichen klarer als noch im ersten. Dieses Spiel muss ohne wenn und aber gewonnen werden. Dieser Siegesdruck war offenbar für viele lähmend. So ging es auch im zweiten Spiel am Anfang zäh voran. In der zweiten Halbzeit konnten die Gossauer dann aber ihre qualitative und vor allem physische Überlegenheit deutlich unter Beweis stellen und gingen wiederum als deutlicher Sieger vom Platz.
Mit dem aus den zwei Startsiegen gewonnen Selbstvertrauen reisten die Ostschweizer zum qualitativ stärksten Gegner nach Stäfa. Die Zürcher von der Goldküste haben alles aus der NLB (Herren 1) aufgeboten, was in der 1. Liga spielberechtigt ist. Da sind einige Hochkaräter drin. Doch die Forti-Truppe liess sich davon nicht beeindrucken und hielt mit hoher Spielqualität und -intensität dagegen. Viele fragten sich, wann es den Gossauer nicht mehr gelingt dieses hohe Niveau zu halten. Stattdessen waren es aber die Stäfner, die sichtlich nachgaben. Dazu kam ein überragender Hafner im Gossauer Tor. Die Gäste aus der Ostschweiz konnten sich immer mehr absetzen und gewannen am Ende klar. Wow, das war ein echt gutes Spiel.
Im vierten Spiel stand der schwere Gang in die Appenzeller Wühre an. Dort ist es für gegnerische Mannschaften aufgrund des frenetischen Heimpublikums und der kampfbegeisterten Innerrhödler nie einfach, Punkte zu holen. Wie in den ersten beiden Spielen missfiel auch der Start in die dritte Partie - diesesmal jedoch vollends. Das Heimteam ging mit sage und schreibe 11:3 in Führung. Die Coachingcrew mit dem neuen Co-Trainer Piske hat bereits alles versucht. Doch nichts wollte so richtig wirken. Vorallem konnte niemand den Gegnerischen Halb Links stoppen. Dem erst gerade fit gewordenen Würth gelang es dann mit viel Cleverness die Abwehr so mitzubestimmen, dass die Appenzeller ihre Tore viel härter erarbeiten mussten. Die daraus resultierenden schnellen Gegenstosstore sorgten für eine Aufholjagd. In der zweiten Halbzeit gelang es dann das erste mal sogar noch in Führung zu gehen. Diese Führung stand aber bis zur letzten Sekunde auf Messers Schneide. Am Ende konnte der unglaublich knappe aber umso wertvollere Auswärtssieg in Appenzell gefeiert werden. Dass die Gossauer nach der bescheidenen Hinrunde mit drei Siegen starten, hätte wohl nur wenige so getippt.
Der Verlauf der Rückrunde wollte es so, dass am vergangenen Sonntagabend das Spitzenspiel der zwei ungeschlagenen Teams aus Uster und Gossau anstand. Vielleicht angesteckt von der Kanterniederlage der Nationalmannschaft kurz vor Anpfiff wollte der Gossauer Motor am Sonntagabend bis auf eine gute Startphase nie wirklich ins Laufen kommen. Zu viele Fehler und Unkonzentriertheiten bestimmten das Gossauer Spiel. So waren es die Red Dragons Uster, welche verdient weiterhin die weisse Weste bewahren.
In die Rückserie dieser Abstiegsrunde geht die zweite Herrenmannschaft mit 100%iger Motivation rein. Wenn man das Ziel der goldenen Ananas aus eigener Hand erreichen will, braucht es fünf Siege. Der Erste muss am nächsten Sonntag in Horgen eingefahren werden. Hoffentlich läuft dann der Sonntagsmotor besser als noch in Uster, denn sonst wird es nach Meinerung des Schreibenden gegen die unter Wert verkauften Horgener auch schwierig mit einem Sieg. Zwei Punkte würden auch den vorzeitigen Ligaerhalt bedeuten. Es geht also mit doppelter Motivation an die Zürcher Pfnüselküste.
Fotos Heimsieg Horgen: https://www.flickr.com/photos/fortitudohandball/albums/72177720296482819
Fotos Heimsieg Kloten: https://www.flickr.com/photos/fortitudohandball/albums/72177720296814870
Fotos Auswärtssieg Appenzell: https://www.flickr.com/photos/fortitudohandball/albums/72177720297134549